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Fragt man Thomas Faißt nach seinem Beruf, bekommt man vier Antworten: Forstwirt, Diplomforstingenieur, Köhler und Kulturschaffender.
Und das verwundert doch ein wenig. Denn hinter einem Holzhauer vermutet man ja wohl nicht automatisch einen Kulturschaffenden, hinter einem Förster sicherlich auch nicht und erst recht nicht hinter einem Köhler. Und doch ist es so. Thomas Faißt hat etwas Unvergleichbares geschaffen, das alle Jahre um Pfingsten zelebriert wird: Kultur am Meiler.
Bei der alten Pflanzschule, einer wunderschönen Waldlichtung, baut Faißt seinen Kohlenmeiler auf, so wie er vor etwa 150 Jahren überall im Schwarzwald kokelte. Das Anzünden des Meilers und sein „Ausziehen“ am Ende werden zur feierlichen Zeremonie. Dazwischen liegen zehn Tage, in denen der Meiler schmaucht und raucht, die kunstvoll aufgestapelten und mit einer Erdschicht abgedeckten Buchen- und Tannenscheite zu Holzkohle verbrennt. Der Beruf des Köhlers ist rund 6000 Jahre alt. Generationen von bettelarmen Köhlern haben den Schwarzwald geprägt und haben dem Hauff-Märchen vom "Kalten Herzen" Kulisse gegeben.