Unterwegs mit den Rangern im Nationalpark
Für Kaya, Noah und Paul ist es schon sehr früh heute. Die drei sind es nicht gewohnt, in den Ferien schon so früh auf den Beinen zu sein. Heute aber, heute ist alles anders. Im Nationalparkzentrum Ruhestein hatten sie erfahren, dass man mit einem Ranger zusammen spannende Tierbeobachtungen im Nationalpark rund um Baiersbronn machen kann. Nun sitzen sie also ganz früh mit der Rangerin gespannt auf einem Stamm. Vor ihnen eine Waldlichtung, in den Händen das Fernglas – nichts zu sehen! Das hatten sie sich anders vorgestellt. „Wenigstens ein Eichhörnchen könnte doch kommen“, flüstert Paul aber rundum vollkommene Stille. „Nicht reden“, flüstert die Rangerin zurück. Da sitzen sie nun die vier Tierfahnder und sind kurz davor, ihr Vesper auszupacken.
Da hebt sich plötzlich der Arm der Rangerin und Hoffnung keimt bei den Kindern auf. Der wollte aber nur nach der Uhrzeit schauen – wieder nichts. Die kleine Kaya presst plötzlich ihr Fernglas ganz fest an ihr Gesicht: da vorne links scheint es im zarten Morgennebel einen merkwürdigen Dampf zu geben. Irgendwie hat sie den Eindruck, als verändere sich etwas am Rande der Lichtung. „Dampf!“ – mehr kann sie vor lauter Spannung nicht flüstern. Und da steht er tatsächlich vor ihnen: ein mächtiger, majestätischer Hirsch. In etwa 50 Meter Entfernung bewegt sich das große Tier vor ihnen. Ab und zu neigt sich sein Kopf zum Boden, das taufrische Gras scheint ihm ein willkommenes Frühstück zu sein. Die Rangerin legt schnell seinen Finger über die Lippen: Stille ist jetzt Pflicht, sonst ist das Naturschauspiel zu Ende!